Schon in meiner Kindheit auf dem bayerischen Land lehrte mich meine Mutter, eine Apothekerin, Botanik und Heilpflanzenkunde. Gesunde Ernährung und Gesundheitswissen waren bei uns Familientradition. Als Jugendliche widmete ich mich auf meinen Reisen durch Cornwall und die Bretagne dem Keltentum und den alten naturheilkundlichen Traditionen Europas. Gerade erwachsen geworden bereiste ich die Welt, entdeckte die altindischen Wissenschaftstexte und begeisterte mich für Orientalistik. In meinen Jahren in Südindien lernte ich die traditionelle Ayurveda-Medizin.

Mein erster Berufswunsch war es, Schriftstellerin zu werden. Zur Zeit meines Abiturs entstand die Vision der ganzheitlichen Ärztin. Auf meinen Reisen während meiner Studienzeit erfuhr ich viel über die medizinische Versorgung weltweit, über die unterschiedlichen Ernährungssysteme, über Ackerbau und Heilpflanzen. Ich begegnete indigenen Völkern, archaischen Traditionen und Religionen. Rasch gesellten sich zahlreiche Reisetagebücher zu meiner jugendlichen Prosa.

Nachdem ich zunächst Psychologie und Indologie studiert hatte, schloß ich 2005 mein Studium der Humanmedizin an der Philipps-Universität Marburg ab. Als frischgebackene, approbierte Ärztin reiste ich nochmals nach Indien und schloß meine Ausbildung zur Ayurveda-Medizinerin am Poonthottam Ayurvedasram unter Dr. PMS Raveendranath ab. Er gab mir den Segen für meine Ayurveda-Arztpraxis, die ich über zehn Jahre hinweg am Bodensee und in München betrieb. Doch dabei blieb es nicht. Mit dem im Westen geprägten Image von Ayurveda als „Wellness-Medizin“, welches dem traditionellem Ayurveda in vieler Hinsicht widerspricht, wollte ich mich nicht anfreunden. Meine wissenschaftlich und naturheilkundlich fundierte Überzeugung lautet: auf den verantwortungsbewussten Umgang mit der individuellen und planetaren Gesundheit muss der Fokus liegen! Ayurveda könnte hier als ökosystemische Medizin einen großen Beitrag leisten, würde man ihn richtig verstehen und praktizieren.

Als Assistenzärztin in Weiterbildung arbeitete ich in der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie, der Inneren Medizin, der Geriatrie, der kardiologischen und pneumologischen Rehabilitation und der Flüchtlingsmedizin. Ich sammelte Erfahrung und abertausende Wörter als Medizinjournalistin Hier liegt mein Schwerpunkt auf der Heilpflanzenkunde, der traditionellen Medizin, der Ernährung und unserem Mikrobiom, gleichermaßen wie auf der Aufklärung über verschiedenste Krankheitsbilder und deren Behandlungsmöglichkeiten. 

Meine Reisen führten mich durch Mittel- und Südeuropa bis nach Nordafrika, über Nordeuropa bis in die Arktis, über Osteuropa quer durch Asien, nach Australien, Neuseeland und die USA. Zunehmend beschäftigt mich die Klimakrise. Vom Flugzeug sattelte ich um auf Bahn und Bus, auf das Fahrrad und meine Füsse. Als Ärztin sehe ich, wie wichtig Klimaschutz für unsere Gesundheit ist, und wie wichtig die Ernährungswende für den Klimaschutz sowie für die globale Gesundheit ist. Vor allem arme Länder wie Bangladesh, und die Regionen oberhalb der Polarkreises sind heute schon massiv vom Klimawandel betroffen. Verlust von Anbauflächen und Hungersnöte nehmen weltweit zu. In der Begegnung mit Permakultur und regenerativer Landwirtschaft lernte ich weiter.

Wie müssten wir uns verhalten, damit wir alle genug zu essen haben? Wie können wir uns eine für Menschen bewohnbare Erde bewahren, mit gesunden Mikroorganismen und gesunder Humusschicht? Wie werden wir den Traumata begegnen, die auf Naturkatastrophen, Pandemien und Kriege folgen? Auch in Europa und Deutschland sind die Auswirkungen zunehmend spürbar. Unser Handeln im Klimaschutz darf nicht länger aufgeschoben werden!

Ich bin Mitglied im Permakultur Verein Deutschlad, KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. und PAN – Physicians Association für Nutrition e.V.